Chemie rockt... - Norman aus Neuseeland
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Der FC Sachsen Leipzig ist omnipräsent. Einen kleinen, doch wachsenden, grün-weißen Fanclub gibt es auch am anderen Ende der Welt, in Neuseeland.
 

Wer einmal in Leutzsch war und selber erfahren konnte, wie dort Fußball gelebt wird, der kommt nicht mehr davon los.  Leider oder zum Glück und warum Chemie? Diese Fragen stell ich mir auch manchmal. Nicht nur wenn ich an manchen Wochenenden früh um 2 Uhr Ortszeit aufstehe und vor dem Computer Radio Leutzsch höre. Nach jahrelanger Berg- und Talfahrt des Traditionsvereins wäre es doch nur logisch, sich einen neuen oder erfolgversprechenden Club zu suchen. Nun, das Phänomen Chemie ist und war noch nie logisch. Und darum wird auch im Jahre 2009 in der Oberliga NOFV Süd,  viele tausend Kilometer entfernt gespannt mitverfolgt, was in Leipzig/Leutzsch so passiert. Mir persönlich gibt dies auch die Möglichkeit, sportlich und emotional in Verbindung mit meiner alten Heimat zu bleiben.


Ich bin in Schkeuditz und Leipzig aufgewachsen und habe selber lange Jahre beim MAB Schkeuditz Fußball gespielt. Die Jugendarbeit dort war zu Ostzeiten sehr solide und manche Jahre spielten wir höherklassig auch gegen den Nachwuchs von Chemie und LOK. Somit kam ich als fußballspielender Knirps regelmäßig in Kontakt mit Chemie in den 80ern, was immer aufregend war.


Einige Zeit später, nach der Wende, bin ich während meines Sportstudiums in Leipzig selber in den Alfred Kunze Sportpark zu vielen Heimspielen der Männermannschaft des FC Sachsen gegangen. Dort durfte ich gemeinsam mit anderen "chemisch Infizierten" viele unglaubliche Fußballmomente miterleben, die mich für immer an den Club gefesselt haben. Das nahe Zusammensein der Mannschaft und der Fans war einzigartig. Zusammen wurden grün-weiße Fußballschlachten glorreich gewonnen, manchmal auch grottenschlecht verloren. Fußballgötter wurden geboren und verehrt und manchmal eine ganze Mannschaft ausgepfiffen. Aufstiege wurden heroisch gefeiert und stundenlang "Nie wieder 4. Liga"  gesungen. Doch leider folgten nach sportlichen Höhepunkten meist der immer wiederkehrende Größenwahn und folgende Insolvenzen. Doch das alles war und ist Chemie. Es ist meiner Meinung nach auch irgendwie synonym für den ostdeutschen Fußball. Parallelen zu anderen Fußballvereinen sind leicht zu finden. Jedoch eine Feindschaft zu dem anderen großen Leipziger Traditionsverein hatte ich trotzdem nie und kann bis heute nicht versehen wie sich manche Fans derart hassen können. Im Studium und während meines Fußballtrainerkurses teilte ich die Schulbank mit damals aktiven Spielern anderer mitteldeutscher Großvereine. Doch unsere Verbindung war die Liebe zum Fußball und zum Sport und nicht irgendeine Vereinsfarbenblindheit.


In meinen leipziger Jahren konnte ich durch den Fußball im Leutzscher Holz so manche großartige Fanfreundschaft schließen. Vom Schulfreund der im Grundschulalter schon mit seinem Vater zu Chemie rannte bis hin zum kanadischen Musikstudenten, von der Grünauer Plattenbaufamilie bis hin zum Nachwuchsspieler, der seinen Verein irgendwann mal ganz oben sehen will.


Seit einigen Jahren lebe ich nun schon in Neuseeland. Meine Freundin kommt aus Wellington und ist eigentlich das ganze Gegenteil vom Fußballfan. Doch seit unserem letzten Besuch in Leipzig 2008, wo wir zuerst die Pokalfinalniederlage doch dann den Regionalligaaufstieg hautnah erleben durften, ist auch sie angesteckt von Chemie.


Der FC Sachsen Leipzig ist für viele immer noch ganz oben, für andere leider unten durch, er ist für den einen links, für den andern rechts. Er ist für manche Alles und für andere nur noch Kopfschütteln. Doch vor allem ist er am Leben, vielleicht seit dieser Saison mehr als je zuvor.


Chemische Grüsse aus Aotearoa

Norman

Hier wohnt Norman aus Wellington in Neuseeland:




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