Chemie rockt... - Spielberichte
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22.09.12   BSG Chemie Leipzig - FC Grimma   1:1

Nachdem Il Duce (Name der Readktion bekannt) und ich vor Kurzem gemeinsam beim Länderspiel Deutschland gegen Georgien dem orangefarbenen Leder huldigten, war dieses Mal wieder Fussball angesagt.

Nach 3 Jahren als Spieler bin ich erstmals als "unbeteiligter Zuschauer" bei einem Spiel in Leutzsch.

Die Reisegruppe bestand heute aus dem bereits erwähnten Duce, seinem holdem Weibe Mrs. Evil, die ihre gute Laune an diesem Tage irgendwie zu Hause liegen gelassen hatte, und dem unerschütterlichen Marvel, der wie ich am Leipziger Hauptbahnhof zugestiegen war.

Auf dem Weg nach Leutzsch wurde noch die letzten Stadienbesuche in Köln und Enschede ausgewertet und wenige Minuten später waren wir da.

AKS.
Die Kathedrale des Leutzscher Fussballs.
Auch wenn hier kein hochklassiger Fussball mehr gespielt wird, ist der Alfred-Kunze-Sportpark objektiv immer noch eine Reise wert.

Vor dem heutigen Hauptakt, dem Landesligaspiel zwischen der BSG Chemie Leipzig und dem FC Grimma, schauen wir noch kurz bei der Zweiten vorbei, die in einem eher unschön anzusehenden Fussballspiel versucht, die 1:0-Führung über die Zeit zu retten, was bis kurz vor Schluss auch gelang.

Währenddessen begeben wir uns auf den Norddamm, der kleinen Schwester der Dortmunder Südtribüne. Doch irgendetwas ist anders. Und damit meine ich nicht nur den Perspektivenwechsel von Rasen zu Tribüne.
Es ist nicht greifbar und man kann es nicht sehen, doch man kann es fühlen.
Schmeckt so der Alltag in der Landesliag Sachsen?
Manch einer würde der Aussage wohl zustimmen, denn Feiertagsstimmung mag heute im AKS nicht aufkommen.

Und auch beim Betrachten der Mannschaft vor dem Spiel habe ich nicht den Eindruck , dass die Jungs heute Bäume ausreissen werden.
Was ist los? Die Nachfrage wird zwar mehrfach beantwortet, doch nichts Genaues wissen wir nicht.

Gerade 15 Monate ist es her, als hier an gleicher Stelle der 1. Spieltag der Saison 2011/2012 statfand und sicherlich ein Vielfaches der heutigen Zuschauerzahl anwesend war. Ich stand damals auf dem Platz und die Luft brannte. Die Atmosphäre beim Einlaufen der Mannschaft und der Blick zum Norddamm hatte sicher nicht nur mir einen Schauer uber den Rücken gejagt.
Die Mannschaft war superheiß und hatte einen richtig guten Start in die Saison hingelegt.

Was ist davon geblieben?
Die Mannschaft wirkt heute sehr zerbrechlich und irgendwie depressiv.
Folgerichtig geht Grimma schnell in Führung und Chemie gleicht ein paar Minuten später per Elfer aus. Bis auf vereinzelte Aktionen und Spielzüge ist das Spiel echt zäh. Diesen Eindruck verstärkt die Nachfrage von Mrs. Evil, wie lange denn noch sei. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht in der Endphase. Klassischer Kaugummi-Fussball.
Auch der gutgemeinte Dauersupport der Diablos bringt die Mannschaft nicht dazu, sich selbst zum Sieg zu pushen.
Die BSG bleibt also auf einem Abstiegsplatz und irgendwie hat man sich damit abgefunden.
Die Mannschaft kann mehr, will das sicher auch zeigen, doch die Blockade sitzt anscheinend tief. Oder geht einfach nicht mehr?

Das Stadion leert sich relativ schnell, es war aber auch trotz Sonnenschein nicht besonders gefüllt. Die Mannschaft läuft in vereinzelten Grüppchen aus und vergisst dabei glatt sich bei den Zuschauern zu verabschieden...

Beim Essen danach bleibt bei mir ein fader Beigeschmack, aber auch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft und die Vorfreude auf das nächste Spiel.


Chemie verbindet, Chemie lebt, Chemie rockt!

FG8 (Name der Redaktion bekannt)


16.09.2012   SG Leipzig-Leutzsch – BSG Chemie Leipzig   2:0


Wir wollen unsere Homepage wieder mal mit Leben füllen, aber es ist äußerst schade, dass ich dieses Spiel als Anlass dafür nehmen will/muss. Nun sitze ich seit 10Minuten vor dem PC und weiß eigentlich gar nicht was ich schreiben soll. Das erinnert mich an die Situation als wir zu viert nach dem Spiel auf der Tribüne saßen, das Stadion leer war und keiner auch nur ein Wort sagte. Oder um es mit den Worten von Manfred Walter aus dem vor kurzen erschienen Bericht zu sagen: „Das ist nicht mehr mein Leutzsch“.

Wenn ich an den Tag des 18.05.2011 denke, dann stehen mir noch heute die Tränen in den Augen. Jener Tag als in der Pressekonferenz das Ende des FCS bekannt gegeben wurde. Wir haben uns in dieser für uns alle im Fanclub sehr schwierigen Zeit entschieden, den Weg der BSG Chemie zu gehen. Aber fast
allen ist es bis heute nicht gelungen sich emotional mit diesem Verein zu identifizieren bzw. dass man von der „neuen“ Euphorie begeistert wurde. Dies hat sicherlich verschiedene Gründe:
– Die Enttäuschungen und Schmerzen sitzen einfach zu tief
– Spieler, die einem das Gefühl gegeben haben, dass der FCS irgendwo weiterlebt und mit denen man eine Bindung aufgebaut hat, wurden gegangen bzw. sind gegangen
– Der immer größer werdende Hass zwischen beiden Leutzscher Vereinen
– Das Wegbleiben von Freunden und Mitgliedern, weil sie schon längst mit Leutzsch abgeschlossen haben
Dies sind nur einige Gründe, die ich nennen will. Die spielerische Leistung der Mannschaft möchte ich absichtlich nicht als Grund nennen. Es gibt immer wieder gute und schlechte Zeiten in einem Verein, aber wenn ich mich entscheide, Fan von diesem zu sein, dann bin ich das wenn wir gewinnen, aber genauso auch wenn wir verlieren.
Die Heimspiele der SG Leipzig-Leutzsch werden von einigen wenigen von uns besucht, aber ebenfalls ohne emotionale Bindung. Der Anlass dafür sind wirklich nur noch Freunde/Bekannte, die man bei diesen Spielen trifft und mit denen man gute Erinnerungen an den FCS hat.
Über das Thema der Wiedervereinigung möchte ich nur kurz ein paar Worte verlieren. Im Moment werden die Stimmen wieder etwas lauter und einige können da zum Teil schon über ihre Schatten springen, aber es wird sie, so wie die Situation im Moment ist , nicht geben! Ich glaube, dass viele wissen, dass nur gemeinsam eine erfolgreiche(!) Zukunft möglich ist. Ob beide Vereine für immer im AKS so existieren oder ob einer von beiden irgendwann daran kaputt geht, das wird sich zeigen.

Natürlich sollen die Worte zum Spiel in diesem Bericht nicht ganz verloren gehen. Die Zuschauerzahl macht die oben beschriebene Situation nochmal deutlich, 1.100 Leutzscher im und ca. 400 Leutzscher außerhalb des Stadions. Das ist nicht das Potential, welches wir mal hatten. Das Spiel gestaltete sich sehr einseitig, die SGL machte von Anfang an Druck und nahm das Spiel an sich. Dementsprechend stand es nach 30 Minuten
bereits 2:0, durch Tore von Spitzke und Nielsen. Auch die zweite Halbzeit war ähnlich, bis auf 2Torchancen von Chemie kontrollierte die SGLL das Spielgeschehen und hätte im Endeffekt noch viel höher gewinnen können/müssen. Spielerisch hat die SGLL in dieser Saison auf jeden Fall mehr zu bieten und sie spielen deutlich den attraktiveren und zielstrebigeren Fußball. Ich denke damit ist alles zum Spiel gesagt.

Aber wie soll es weitergehen? Ich habe keine Antwort mehr. Oft sitzen wir zusammen, auch mit Freunden, die früher mit uns gemeinsam gegangen sind und reden über alte Zeiten und Spiele des FCS. Wie viel Spaß wir doch zusammen dort hatten und wie intensiv wir die Zeit beim Fußball am Wochenende genossen haben. Die Erinnerungen kann uns niemand mehr nehmen und ich bin
stolz, dass ich all diese schönen Zeiten mit erleben durfte. Ob ich
irgendwann mal wieder so fühle, das weiß ich nicht, aber in meinem tiefsten Inneren wünsche ich es mir so sehr, wo auch immer der Weg hingeht.

„Ich kann nicht mehr sehn, trau nicht mehr meinen Augen,
kann kaum noch glauben - Gefühle haben sich gedreht.
Ich bin viel zu träge um aufzugeben.
Es wär auch zu früh, weil immer was geht...“

Jule
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